Der Bitcoin Core Developer James O’Beirne hat in einem Podcast vor den bevorstehenden Halvings von Bitcoin gewarnt. Diese könnten etablierte Standards in der “monetären Politik” und “Besitzrechte” außer Kraft setzen.
Das Wichtigste im Überblick:
Halvings könnten Besitzrechte in Bitcoin ändern – James O’Beirne
Der Bitcoin Core Developer James O’Beirne hat sich im Supply Shock Podcast des Bitcoin Historians Pete Rizzo zu den Bedenken geäußert, dass die bevorstehenden Halvings die Netzwerksicherheit von Bitcoin gefährden.
WATCH: #Bitcoin core developer @jamesob says that without more fee revenue, #Bitcoin's monetary policy and property rights can erode.
"Two halvings from now, you're going to have a drastically reduced subsidy." 👀 pic.twitter.com/L0QeKptUmg
— Supply Shock (@SupplyShockBW) April 24, 2025
Rizzo befragte O’Beirne zu bevorstehenden Herausforderungen bei Bitcoin und O’Beirne antwortete, dass die “Aushöhlung der Eigentumsrechte in Bitcoin das allererste sein sollte, was einem die Nackenhaare aufstellen sollte”. O’Beirne führte weiter aus, dass die Halvings die Sicherheit bedrohen.
Bitcoin-Halvings halbieren alle vier Jahre die Mining-Belohnung, kontrollieren Inflation, fördern Knappheit, können aber Netzwerksicherheit durch sinkende Miner-Einnahmen gefährden. Im März 2028 halbiert sich die Subvention auf 1,5625 BTC und nach weiteren 4 Jahren auf 0,78125 BTC.
Mögliche Konsequenzen des Halvings
Miner könnten dann vor massiven Finanzierungsproblemen stehen. Schon beim derzeitigen Preis von Bitcoin arbeiten viele Miner unter Buchverlusten, die sie erst durch zukünftige Preisanstiege (siehe Bitcoin Prognose) ausgleichen können.
Wird das Mining jedoch auf Dauer unrentabel, könnte dies zu Disruptionen im Bitcoin-Netzwerk führen. In diesem Fall würden sie zu Bitcoin Alternativen abwandern, und damit die Hashrate von Bitcoin sinken lassen. Im schlimmsten Fall würden damit 51%-Attacken möglich.
Möglich ist, dass Miner Änderungen im Bitcoin-Protokoll einfordern, um ihre für das Netzwerk notwendige Arbeit auch in Zukunft zu gewährleisten. Konkret würde damit eine Inflation in Bitcoin bewirkt werden, da mehr Bitcoin in Umlauf geraten als vom Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto vorgesehen.
Gleich mehrere Narrative geraten dabei über Bitcoin ins Schwanken.
Weshalb dieses Szenario desaströs für Bitcoin sein könnte
Während sich Software und bestimmte Netzwerkregelungen ändern können, haben sich bei BTC viele Protokolleigenschaften noch nie geändert. Dazu gehört das Supply-Limit von 21 Mio. Bitcoin, das Satoshi Nakamoto selbst beim Coin Launch 2009 in Bitcoin eingeführt hat.
Änderungen am Supply-Limit würden aktiv dazu führen, dass Bitcoin inflationär und manipulierbar wird. Das hat konkret zu Folge, dass sich Bitcoin – in welchem Ausmaß auch immer – entwertet. Darüber hinaus würde aber auch das Narrativ wackeln, Bitcoin sei dezentralisiert. Das ist für viele Anhänger von Bitcoin eine der obersten Wertpropositionen von Bitcoin und auch der Grund, weshalb institutionelle Investoren offen für Bitcoin sind.
Bitcoin hat sowohl als Cash-System als auch als digitales Gold den Anspruch, eine Commodity, also ein Rohstoff zu sein. Eine Eigenschaft von Rohstoffen ist, dass diese unveränderliche Eigenschaften besitzen. Auch diese Narrative würden also nicht ohne Schaden davon kommen. Dass es an den Märkten in Erwartung solcher Veränderungen zu Panikverkäufen kommen könnte, scheint nicht unwahrscheinlich. Wobei es natürlich hochspekulativ ist, wie sehr solche Veränderungen Bitcoin im Preis negativ beeinflussen würden.
Lösungsvorschläge von James O’Beirne
James O’Beirne hat gegenüber diesen drastischen Veränderungen weitere eher als moderat einzuschätzende Lösungsvorschläge gemacht. Die auf ihre eigene Art aber auch problematisch sind. Er schlug DeFi-Innovationen und Layer-2-Lösungen vor, wie sie z. B. im Lightning Network bestehen.
Eine weitere Lösung wären die Netzwerkgebühren zu erhöhen, allerdings würde Bitcoin damit über das Layer-1 als elektronisches Cash, wie Satoshi Nakamoto es in seinem Whitepaper beschrieb, unbrauchbar. Bisher leidet auch das Lightning Network an massiven Skalierungsproblemen. In Zukunft hätten neue Kryptowährungen damit gute Chancen, Bitcoin zumindest ein Stück weit vom Marktanteil zurückzuerobern, wenn sie auf Skalierung und niedrige Gebühren setzen.
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