Ein US-Kryptoanleger verlor 3520 Bitcoin (zum Zeitpunkt 330,7M USD) durch einen Social-Engineering-Angriff, bei dem Täter durch gezielte Manipulation Zugang zur Wallet erhielten.
Das Wichtigste im Überblick:
- Ein US-Kryptoanleger verlor 3520 Bitcoin ($330,7M) durch einen gezielten Social-Engineering-Angriff.
- Die Täter manipulierten das Opfer, um Zugangsdaten zu erlangen, ohne technische Schwachstellen auszunutzen.
- Die gestohlenen Bitcoin wurden über 300 Adressen verteilt und teilweise in Monero umgewandelt, um die Nachverfolgung zu erschweren.
- Regulierte Börsen waren in die Transfers eingebunden, was Schwächen in KYC- und AML-Maßnahmen offenlegt.
- Multisignatur-Wallets, Hardwarelösungen und Sicherheitstrainings werden empfohlen, um solche Angriffe zu verhindern.
Bislang größter Einzelverlust im Kryptospace
Ein US-amerikanischer Kryptoanleger ist Opfer eines gezielten Social-Engineering-Angriffs geworden. Dabei entwendeten bislang unbekannte Täter, 3520 Bitcoin. Der Gegenwert zum Tatzeitpunkt lag bei rund 330,7 Millionen US-Dollar. Es handelt sich um den vermutlich bislang größten Einzelverluste durch Betrug im Kryptosektor.
Er ist von der Größenordnung zwischen dem Mt. Gox Hack (damals 470 Millionen USD) und der Wormhole-Bridge-Hack von 2022 (320 Millionen USD) einzuordnen. Der Vorfall verdeutlicht, dass hohe Sicherheitsstandards auf technischer Ebene nicht genügen, wenn die Zugangsdaten durch Täuschung preisgegeben werden.
Der Angriff: Vertrauen statt Technik ausgehebelt
Laut Recherchen des Blockchain-Analysten ZachXBT verschafften sich die Täter nicht etwa durch technische Schwachstellen, sondern über gezielte Manipulation des Opfers Zugang zur Krypto Wallet. Die Methode folgt einem bekannten Muster. Unter dem Vorwand eines vertrauenswürdigen Kontakts gelangen sensible Informationen an die Angreifer, in diesem Fall an die Private Keys der Bitcoin-Adresse. Im Anschluss teilten die Hacker die Bitcoin in mehreren Transaktionen auf und verschoben sie über eine Vielzahl von Wallets. Die Analyse legt nahe, dass die Hacker dabei über 300 einzelne Adressen verwendeten.
Nine hours ago a suspicious transfer was made from a potential victim for 3520 BTC ($330.7M)
Theft address
bc1qcrypchnrdx87jnal5e5m849fw460t4gk7vz55gShortly after the funds began to be laundered via 6+ instant exchanges and was swapped for XMR causing the XMR price to spike…
— ZachXBT (@zachxbt) April 28, 2025
Beachtlich ist, dass die Täter äußerst koordiniert vorgingen. Offenbar hatten sie bereits vor dem Angriff ein umfangreiches Netzwerk aus Wallets vorbereitet, um die Nachverfolgbarkeit der gestohlenen Beträge zu erschweren. Die Transfers in neue Kryptowährungen führten die Angreifer in kurzen Abständen aus, vermutlich automatisiert, um menschliches Eingreifen zu umgehen.
Monero im Zentrum der Verschleierung
Einen erheblichen Teil der erbeuteten Bitcoin wandelten die Hacker offenbar in Monero um. Die Kryptowährung ist aufgrund ihrer starken Verschlüsselung und Anonymität bei Geldwäschern beliebt ist. Der Kurs von Monero stieg infolge des Vorfalls kurzfristig stark an. Auch regulierte Handelsplätze wurden in die Transferkette eingebunden, was erneut Fragen zur Effektivität bestehender Maßnahmen zur Geldwäscheprävention aufwirft.
Die Nutzung regulierter Börsen macht deutlich, dass vorhandene KYC- und AML-Regeln nicht flächendeckend greifen. Trotz internationaler Bemühungen zur Kontrolle des Kryptohandels gelingt es offenbar weiterhin, auch größere Beträge unbemerkt durch das System zu schleusen. Zum Teil liegt dies aber auch an der beabsichtigten Architektur vieler Blockchains, die Wallets ohne Verifizierung ermöglichen.
Sicherheitsvorkehrungen und Handlungsempfehlungen
Experten empfehlen daher den Einsatz von Multisignatur-Wallets, Hardwarelösungen und eine möglichst redundante Verwahrung digitaler Vermögenswerte. Gerade bei größeren Beständen sei äußerste Vorsicht im Umgang mit Kommunikationsanfragen geboten.
Experten raten, Sicherheitstrainings für alle Personen durchzuführen, die mit größeren Krypto-Assets arbeiten. Auch private Anleger sollten sich über aktuelle Betrugsmethoden informieren und klare Prozesse im Umgang mit Anfragen implementieren. Die Kombination aus technischer Sicherheit und menschlicher Aufmerksamkeit bleibt der wirksamste Schutz gegen gezielte Angriffe.
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