In diesem Beitrag
- CZ: Satoshi Nakamoto war eine "KI aus der Zukunft"
- Grund 1: Patoshi – das Satoshi Muster
- Arbeitszeiten und Ruhezeiten von Patoshi
- Grund 2: Satoshis Korrespondenz ist technisch und weitgehend fehlerfrei — aber eben nicht ganz
- Grund 3: Satoshis Code
- Fazit: Satoshi Nakamoto war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mensch
War Satoshi Nakamoto eine KI? Diese Aussage von CZ ist diese Woche getrendet. Grund genug, um zu rekapitulieren, was wir über Satoshi Nakamoto wissen.
Das Wichtigste im Überblick:
CZ: Satoshi Nakamoto war eine „KI aus der Zukunft“
Der Gründer und CEO von Binance ist Anfang dieser Woche mit der Aussage getrendet, dass Satoshi Nakamoto eine KI aus der Zukunft war. Die Aussage war vermutlich humorvoll gemeint, ist aber getrendet und wird von vielen ernst genommen. Ein guter Anlass, um darüber zu berichten, was wir über Satoshi Nakamoto wissen – und weshalb er sehr wahrscheinlich ein Mensch war.
Satoshi Nakamoto was an AI from the future.
I was just asked "who I think Satoshi might be" in a live (still on-going) interview from Turkey. I tweet during meetings all the time. 😆
— CZ 🔶 BNB (@cz_binance) April 27, 2025
CZ äußerte diese Aussage in einem Interview in der Türkei und tweetete darüber auch noch, während das Interview ablief. Die Aussage ist daher mit Humor zu nehmen, dennoch trendete die Aussage und löste Spekulationen aus.
Grund 1: Patoshi – das Satoshi Muster
Es ist davon auszugehen, dass Satoshi einer der ersten und vor allem der konsistente Miner von Bitcoin war. Generell gibt es nur wenige Miner, die bereits 2009 unmittelbar nach dem Coin Launch von Bitcoin minten. Die meisten scheinen, Bitcoin lediglich getestet zu haben und verschwanden nach ihrem Test vom Netzwerk. Doch der erste Miner – vermutlich Satoshi selbst – blieb für lange Zeit im Bitcoin Netzwerk.
This article is the culmination of the Patoshi research:https://t.co/dCSCeCwUjR
— Sergio Demian Lerner (sergio.lerner.rsk) (@SDLerner) November 12, 2021
Das geht aus einer Untersuchung von Sergio Demian Lerner hervor, der die Bitcoin Blöcke aus der Zeit der Satoshi Ära untersuchte. Da sich aber nicht einwandfrei beweisen lässt, ob Satoshi Nakamoto dieser erste prominente Miner war, nennt Lerner ihn “Patoshi” – ein Wortspiel aus Satoshi und “Pattern” (Muster). Dennoch, Patoshi und Satoshi Nakamoto verschwinden etwa zur selben Zeit aus dem Geschehen rund um Bitcoin, was ein wichtiges Indiz dafür ist, dass es sich um die gleiche Person handelt.
Arbeitszeiten und Ruhezeiten von Patoshi
Durch Lerners Untersuchung lassen sich jedenfalls eine Handvoll Indizien sammeln, die darauf hindeuten, dass Patoshi über 1,1 Mio. Bitcoin (womit er inzwischen über 100 Mrd. USD in BTC besitzt – siehe Bitcoin Prognose) minte, was etwa 22.000 Blöcken entspricht. Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen Menschen handelte, da Patoshi meist zu bestimmten Tageszeiten aktiv war. So war er in der europäischen Zeitzone (Sommerzeit) zwischen hauptsächlich zwischen 01:00 und 13:00 aktiv. Während die Aktivität zwischen 15:00 und 23:00 gering bis nicht vorhanden war, was auf eie Ruhezeit hindeuten könnte.
Dies deutet daraufhin, dass es sich um eine einzelne Person handelt, da eine Gruppe von Minern sich koordinieren könnte, rund um die Uhr zu minen. Die Aktivitäts- und Ruhezeiten deuten daraufhin, dass Patoshi eine normale Alltagsroutine hatte. In der Vergangenheit wurden viele Spekulationen gemacht, zu welcher Zeitzone diese Routine passt. Ginge man davon aus, dass Satoshi Nakamoto tatsächlich wie sein Name Japaner war, wäre er zwischen 09:00 und 21:00 aktiv gewesen, während die Ruhezeiten von 00:00 bis 08:00 fallen. Allerdings ist dies spekulativ, da man z.B. nicht ausschließen kann, dass Patoshi in der Nacht minte und tagsüber seinen Computer für andere Aktivitäten nutzte.
Grund 2: Satoshis Korrespondenz ist technisch und weitgehend fehlerfrei — aber eben nicht ganz
Viele haben versucht, durch Satoshi Nakamotos Nachrichten auf seine Identität zu schließen. Rechtschreibfehler, Slang, die Verwendung von britischem oder amerikanischem Englisch. Doch Satoshi Nakamoto verwendete kaum Sprache, die auf seine Identität schließen lässt. Das Bitcoin Whitepaper ist gänzlich fehlerfrei so wie auch viele Emails und Forenbeiträge von ihm. Dennoch gibt es ein paar Rechtschreibfehler. So taucht mindestens einmal der Rechtschreibfehler “teh” auf, statt “the”.
Das Whitepaper ist in britischem Englisch geschrieben. Doch in vielen E-Mails und Foren-Beiträgen nutzt Satoshi die amerikanische Schreibweise. Slang wird von Satoshi Nakamoto kaum genutzt. Generell war Satoshi Nakamotos Sprache professionell, aber gelegentliche Rechtschreibfehler oder Idiosynkrasien wie die Zusammensetzung von zwei Wörtern, die im Englischen eigentlich getrennt geschrieben werden (wie z.B. domaincoins statt domain-coins oder proofofwork statt proof-of-work), deuten darauf hin, dass Satoshi Nakamoto ein Mensch oder mehrere Menschen waren.
Die weitestgehend von Rechtschreibfehlern freie Sprache von Satoshi Nakamoto, die aber mal dem amerikanischen und mal britischem Englisch entspricht, hat Analysten dazu veranlasst, davon auszugehen, dass Satoshi Nakamoto ein Pseudonym für ein Team war, dass amerikanische und britische Schreibweise zuließ, aber Rechtschreibfehler in der Korrespondenz systematisch überprüfte.
Eine KI aus der Zukunft würde einheitlich in der Schreibweise vorgehen, eigenwillige Schreibweisen vermeiden und konsequent jeden Rechtschreibfehler eliminieren.
Grund 3: Satoshis Code
Der Code von Satoshi ist letztlich ein großes Beweisstück dafür, dass Satoshi Nakamoto ein Mensch war. Zudem erlaubt es den Schluss, dass er ein Akademiker und kein professioneller Coder war.
Der Copa vs Wright Fall hat offenbart, dass der zum damaligen Zeitpunkt aktuelle Bitcoin Code zum Zeitpunkt des Gerichtsfalls inzwischen zu 99.94% unterschiedlich von Satoshi Nakamotos originalem Bitcoin-Code ist. Satoshi Nakamoto war alles andere als ein professioneller Coder, wie ein professioneller Coder im Kontext der HBO-Dokumentation über Satoshi Nakamoto (die fälschlicherweise Peter Todd als Erfinder von Bitcoin identifizierte):
Satoshi Nakamotos Code war unkonventionell, mit Macken wie der häufigen Verwendung von Sperren, ungarischer Notation, Spaghetti-Funktionsrekursionen und ohne Objektkapselung, und war für Windows programmiert. Alle diese Eigenheiten waren schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Bitcoin altmodisch.
Satoshi Nakamoto wrote code that was not usual. He had many quirks. We can find him by comparing his code with others, but no one did that yet.
When I first saw their code, I thought "Satoshi is not a programmer" because of how weird it was. He didn't follow normal code… pic.twitter.com/cEO8H7mznD
— Amir Taaki ⛛ (@Narodism) October 9, 2024
Sein Codierungsstil lässt auf eine ältere Person schließen, die möglicherweise kein Softwareentwickler ist, sondern aus einem verwandten Bereich wie Ingenieurwesen oder Physik kommt und einen praktischen Schwerpunkt hat.
Fazit: Satoshi Nakamoto war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mensch
Die Hypothese, dass Satoshi Nakamoto eine künstliche Intelligenz aus der Zukunft gewesen sein könnte, lässt sich bei näherer Betrachtung kaum halten. Die Analyse der sogenannten „Patoshi“-Blöcke zeigt ein klares Aktivitätsmuster mit regelmäßigen Ruhephasen – ein Verhalten, das eher auf einen einzelnen Menschen mit normalem Tagesrhythmus als auf eine KI hindeutet, die rund um die Uhr arbeiten könnte.
Auch in Satoshis schriftlicher Kommunikation finden sich Hinweise auf menschliches Verhalten: Trotz technisch präziser Ausdrucksweise schleichen sich gelegentlich kleine, aber typische Fehler wie „teh“ oder unübliche Wortneuschöpfungen wie „domaincoins“ ein – Ungenauigkeiten, die einer hochentwickelten KI unwahrscheinlich unterlaufen würden. Schließlich spricht auch der ursprüngliche Bitcoin-Code eine deutliche Sprache: Altmodische Programmierpraktiken, wie die Verwendung von Spaghetti-Logik und ungarischer Notation, deuten auf einen autodidaktischen Entwickler mit akademischem Hintergrund hin, nicht auf eine perfekt optimierte Maschine.
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