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Bitcoin als US-Reserve? Krypto-Studie zeigt große Chancen

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Die US-Präsidentschaftswahl rückt kontinuierlich näher. In weniger als 10 Tagen wird in den Vereinigten Staaten von Amerika die Entscheidung zwischen Donald J. Trump und Kamala Harris fallen. Während sich Kamala Harris bis dato kaum über den digitalen Währungsmarkt geäußert hat und sie als Teil der Biden-Administration keinen guten Ruf in der Krypto-Community genießt, sieht dies bei Donald J. Trump anders aus.

Dieser hat sich mehrfach wohlwollend über Bitcoin und Krypto geäußert. So wolle Donald J. Trump nicht nur die Repressionen gegen die Krypto-Industrie beenden und den SEC-Vorsitzenden Gary Gensler am Tag 1 seiner Amtszeit feuern. Zugleich könnte Bitcoin eben auch strategische Reserve der USA werden. Ein derartiges Gesetz stellte die republikanische Senatorin Cynthia Lummis auf der Bitcoin 2024 vor.

Doch welche Chancen bietet Bitcoin als US-Reserve? Eine neue Krypto-Studie von Matthew Ferranti vom Bitcoin Policy Institute hat sich genau mit dieser Frage beschäftigt und dezidiert Bitcoin als mögliche strategische US-Reserve vorgestellt.

Zentralbanken setzen auf Gold: Kann Bitcoin folgen?

Die Studie beschreibt zunächst, dass Zentralbanken weltweit große Mengen an Devisenreserven und Goldreserven halten, um wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Mit etwa 12,3 Billionen US-Dollar in Devisenreserven und rund 2,2 Billionen US-Dollar in Gold nutzen viele Staaten diese Reserven zur Stabilisierung ihrer Währungen, für den Import von Gütern und zur Bewältigung wirtschaftlicher Schocks. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass Zentralbanken zunehmend ihre Goldbestände erweitern, wobei die Goldreserven im Jahr 2023 einen Höchststand seit 1965 erreichten. Diese Tendenz, Gold als Wertreserve zu halten, weckt bullische Fantasie für BTC.

Denn in makroökonomisch und geopolitisch herausfordernden Zeiten bauen Notenbanken ihr Exposure in physisches Gold aus – kann das digitale Gold hier mithalten?

Bitcoin als Krisen-Hedge

Die Studie verweist zunächst darauf, dass ein Reserve-Asset während Krisenzeiten als Absicherung dienen und positive Renditen erzielen sollte, wenn andere Vermögenswerte schwächeln. Der US-Dollar beispielsweise profitiert oft von einem „Flight-to-Safety“-Effekt. Bitcoin zeigt jedoch über kurze Zeiträume hohe Volatilität und verlor während des COVID-19-Beginns fast 45 Prozent an Wert. Dennoch bietet Bitcoin demnach gewisse Vorteile als Absicherung, etwa bei US-Bankenkrisen oder groß angelegten Finanzsanktionen der USA. Solche Vorteile sind in anderen Reserve-Assets nicht immer vorhanden.

Beispielsweise sehen wir in der folgenden Grafik die Reaktion im Bitcoin-Preis auf die US-Sanktionen gegen die russische Zentralbank nach dem Angriff auf die Ukraine. Erst gab es einen kleinen Rücksetzer, dann folgte die deutliche Erholung mit anschließender Rallye nach den Sanktionen. Verzögert wurde hier Bitcoin durchaus als Krisen-Hedge verstanden.

Bitcoin Sanktionen

Ist Bitcoin ein Inflationsschutz?

In der hiesigen Studie ist sich der Verfasser noch uneinig hinsichtlich Bitcoins Eignung als Schutz vor Inflation, die in den letzten Jahren mal wieder zum Thema wurde. So sei Bitcoin als langfristiger Inflationsschutz schwer zu bewerten, da sich die Beziehungen zwischen Finanzvariablen im Laufe der Zeit ändern. Gold beispielsweise fiel inflationbereinigt von seinem Höchststand 1980 bis 2001 um 86 Prozent und bietet daher nur über sehr lange Zeiträume Schutz gegen Inflation. Die begrenzte Menge an Bitcoin, die alle vier Jahre halbiert wird, könnte jedoch eine gewisse Absicherung gegen Inflation bieten. Studien zeigen, dass Bitcoin-Preisanstiege erwartete Inflationsveränderungen voraussagen. Wenn Gold also ein Inflationsschutz sein soll, ist es Bitcoin auch.

Ist Bitcoin ideal zur Diversifikation?

Doch könnte Bitcoin als effektives Mittel zur Portfolio-Diversifikation wirken? Denn die Renditen werden größtenteils von anderen makroökonomischen Kräften beeinflusst in Relation zu klassischen Reserve-Assets. Da Bitcoin nach der Studie kaum auf makroökonomische Entwicklungen reagiert, bietet er potenziell Diversifikationsvorteile.

Vor der COVID-19-Pandemie war die Korrelation zwischen Bitcoin und anderen Reservewerten nahe 0. Seitdem ist sie leicht gesunken, was auf eine mögliche Stabilisierung hinweist.

So zeigt die folgende Grafik langfristig eine durchaus volatile Entwicklung zwischen der Korrelation der diversen Assetklassen.

Bitcoin Korrelation

Die Studie zeigt zugleich, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die möglichen Auswirkungen steigender geopolitischer Spannungen auf die internationale Finanzstabilität hinweist. Diese Spannungen könnten das internationale Finanzsystem fragmentieren und Kapitalflüsse, Rücküberweisungen und den Handel stören. Ob eine geopolitische Fragmentierung tatsächlich stattfindet, bleibt unklar: 2022 kauften Zentralbanken, darunter China, Indien und die Türkei, eine Rekordmenge an Gold. Gleichzeitig zeigt sich, dass Bitcoin bei geopolitischen Risiken als Absicherung dienen könnte, da sein Preis und seine Volatilität auf geopolitische Spannungen reagieren. Insoweit scheint BTC zur Diversifikation keine schlechte Idee.

Bitcoin hat kein Ausfallrisiko

Ferner hat die wertvollste Kryptowährung der Welt einen großen Vorteil. Denn Bitcoin hat kein Ausfallrisiko, da es hier eben keinen Anspruch auf zukünftige Cashflows gibt wie bei Aktien oder Anleihen. Der Mining-Prozess garantiert die Sicherheit von Bitcoin kryptografisch und schützt vor Sanktionen, da Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain nicht blockiert werden können. Selbst wenn bestimmte Miner Transaktionen ablehnen, können höhere Gebühren andere Miner motivieren.

Zentralbanken, die Vermögenswerte bei Drittparteien verwahren, gehen ein Risiko ein – bei Bitcoin gibt es diese Risiken also nicht.

Fazit: Ist Bitcoin eine gute strategische Reserve?

Bewusst neutral und wissenschaftlich hält der Verfasser der Studie sein Fazit, mit jedoch positiver Schlussfolgerung für Bitcoin im Vergleich zu Gold.

„Weder Bitcoin noch Gold sind notwendigerweise für jede Zentralbank geeignet, und es würde den Rahmen dieses Papiers sprengen, spezifische Anlageempfehlungen zu geben. (…) Bitcoin besitzt einige einzigartige Anlagecharakteristika, die den Zentralbanken helfen könnten, sich gegen verschiedene Risiken abzusichern, einschließlich der Risiken im Zusammenhang mit Inflation, geopolitischen Spannungen, Kapitalverkehrskontrollen, Zahlungsausfällen von Staaten, Bankenzusammenbrüchen und Finanzsanktionen. In dem Maße, in dem Gold ein Reservewert ist, ist es auch Bitcoin.“

Dennoch gibt es darüber hinaus einige Argumente, warum Bitcoin für Staaten eine hervorragende strategische Reserve ist, über welche Notenbanken vermehrt nachdenken sollten.

Bitcoin könnte als strategische Reserve für Staaten durchaus von Vorteil sein. Zunächst sichert Bitcoin durch seine dezentrale Struktur gegen politischen Druck und Sanktionen ab, was besonders für Staaten von Vorteil ist, die wirtschaftlicher oder geopolitischer Unsicherheit ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen wie Anleihen oder Gold lässt sich Bitcoin nicht zentral kontrollieren oder einfrieren. Zudem hat sich die Liquidität von Bitcoin in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, mit Handelsvolumina, die institutionellen Standards entsprechen.

Ein mittelfristiger Katalysator für den Aufstieg von Bitcoin als Reserve könnte der FOMO-Effekt zwischen Staaten sein. Wenn erste (wirtschaftsstarke) Nationen beginnen, Bitcoin in ihre Reserven aufzunehmen, entsteht ein Wettbewerbsdruck: Jede Regierung möchte sicherstellen, dass sie diesen strategischen Vorteil nicht verpasst. Diese Dynamik könnte zu einem bullischen Momentum führen, bei dem immer mehr Staaten Bitcoin als strategischen Vermögenswert adoptieren.

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz agiert Daniel auch leidenschaftlich kurzfristig an den Märkten. Durch gezielte Weiterbildungen an internationalen Hochschulen hat er sich ein umfangreiches Wissen rund um die Kapitalmärkte, Aktien, Kryptowährungen und Decentralized Finance angeeignet. Primär konzentriert sich Daniel auf allgemeine Markttrends, spannende Aktien, Wirtschaftsnachrichten und den Kryptomarkt. Auch im Privatleben gibt es für ihn keinen Tag ohne die Finanzmärkte. Als Autor schreibt Daniel für führende deutschsprachige Publikationen in diesem Bereich, u.a. Finanzen.net, Finanznachrichten, Business2Community, CryptoNews oder BusinessInsider.

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