Ethereum bleibt 2025 trotz Rückschlägen die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt. Mit einer langen Historie, einer aktiven Entwickler-Community und führenden Metriken behauptet sich das Netzwerk weiterhin als eine Art Basis-Investment.
Dennoch offenbaren die jüngsten Kursentwicklungen deutliche Schwächen. Im Jahresverlauf 2025 verbuchte Ethereum zeitweise eine Yield-to-Date-Performance von über minus 50 Prozent. Auch nach einer moderaten Rebound-Bewegung notiert die Kryptowährung rund 60 Prozent unter ihrem bisherigen Allzeithoch.
Während Bitcoin im laufenden Jahr neue Höchststände erreichte, verzeichnet Ethereum eine klare relative Schwäche. Diese Underperformance manifestiert sich auch im Handelspaar ETH/BTC, das sich in einem ausgeprägten, langfristigen Abwärtstrend befindet.
Für Investoren bedeutete dies hohe Opportunitätskosten, da alternative Anlagen wie Bitcoin oder Solana in den letzten Jahren deutlich besser abschnitten. Angesichts dieser Dynamik stellt sich jedoch die Frage, ob gerade jetzt eine antizyklische Positionierung in Ethereum neue Chancen eröffnen könnte.
Natürlich gibt es fundamentale Gründe für Ethereums aktuelle Schwäche, die sich in der Preisbildung widerspiegeln.
Doch die folgenden sieben Punkte könnten im Zusammenspiel Ethereum durchaus wieder in Richtung eines Allzeithochs treiben:
Das Wichtigste im Überblick:
- Ethereum-ETFs erhalten bald ein Staking-Feature und könnten die Nachfrage ankurbeln.
- Zentralbanken bereiten neue QE-Maßnahmen vor, was Ethereum stark begünstigen dürfte.
- ETH/BTC zeigt extreme Überverkauftheit, eine temporäre Erholung wird zunehmend wahrscheinlicher.
- Das Pectra-Upgrade soll Ethereum skalierbarer, günstiger und benutzerfreundlicher machen.
- Ethereum dominiert den boomenden RWA-Sektor mit rund 90 Prozent Marktanteil.
- Das Sentiment ist historisch negativ, was antizyklische Chancen bei Ethereum eröffnet.
- Stablecoins wachsen unabhängig vom Marktzyklus – Ethereum bleibt dabei die führende Plattform.
Ethereum-ETFs bekommen Staking-Feature
Die Genehmigung von Ethereum-Spot-ETFs in den USA im vergangenen Jahr markierte einen wichtigen Meilenstein, jedoch wurde das Staking-Feature zunächst ausgeschlossen. Eine Änderung steht nun unmittelbar bevor: Bloomberg-Analysten zufolge könnte die US-Börsenaufsicht SEC bereits im nächsten Monat grünes Licht für Staking in Ethereum-ETFs geben.
Grayscale met with the U.S. SEC’s Cryptocurrency Task Force on April 21 to apply for amendments to its 19b-4 Form filings for the Grayscale Ethereum Trust ETF (ETHE) and Grayscale Ethereum Mini Trust ETF (ETH) to allow the relevant funds to participate in staking activities.…
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) April 28, 2025
Dies hätte weitreichende Folgen. Institutionelle Investoren könnten dadurch nicht nur Ethereum über regulierte Produkte erwerben, sondern gleichzeitig attraktive Staking-Renditen von etwa 3 bis 6 Prozent erzielen. In einem Umfeld sinkender Anleiherenditen und wachsender Nachfrage nach passiven Erträgen würde Ethereum damit eine ähnliche Rolle wie dividendenstarke Aktien einnehmen, sofern die Institutionellen das Angebot annehmen. Das klare Renditeprofil würde Ethereum zudem stärker von Bitcoin differenzieren, das solche Einkommensströme nicht bietet.
Ein Anstieg der ETF-Zuflüsse könnte folglich direkte Käufe von Ethereum nach sich ziehen und eine Neubewertung des Kurses anstoßen.
Zentralbanken bringen neue Liquidität
Die Geldpolitik der Zentralbanken spielt eine entscheidende Rolle für die Kursentwicklung von Kryptowährungen. Historisch betrachtet korrelieren Bitcoin und Ethereum stark mit der globalen Liquidität. Während Bitcoin primär der Entwicklung der M2-Geldmenge folgt, reagiert Ethereum besonders sensibel auf Phasen expansiver Geldpolitik, insbesondere auf Maßnahmen der quantitativen Lockerung durch die US-Notenbank. Aktuell verzeichnet die M2-Geldmenge bereits neue Höchststände, was Bitcoin in Richtung neuer Allzeithochs treiben könnte.
Allerdings haben die großen Zentralbanken wie die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan noch kein umfassendes QE-Programm gestartet. Erste Anzeichen gibt es jedoch, vor allem in China. Angesichts zunehmender wirtschaftlicher Belastungen erscheint eine Rückkehr zu expansiven Maßnahmen unvermeidlich.
Analysten erwarten einen Einstieg in neue QE-Maßnahmen im dritten oder vierten Quartal 2025. Diese zusätzliche Liquidität könnte besonders Ethereum massiv begünstigen und den Boden für eine starke Rallye im weiteren Jahresverlauf bereiten.
Alt szn might be pushed to mid or late 2025.
Why? Trump’s reforms = market uncertainty = risk-off.
We need Quantitative Easing (QE) to kick in for real alt szn.
But QE only comes when the economy is in serious pain…
I think there’s more pain ahead before the money printer… pic.twitter.com/pcxUMCXI7i
— Momin (@mominsaqib) February 8, 2025
ETH gegen BTC überverkauft
Im Handelspaar ETH/BTC bleibt der langfristige Abwärtstrend weiterhin intakt und bestätigt. Aus markttechnischer Sicht liefert dies bislang noch keine Grundlage für eine nachhaltige Trendumkehr. Dennoch zeigen sich erste Auffälligkeiten: Der Relative Strength Index (RSI) auf Wochenbasis signalisiert eine extreme Überverkauftheit, die historische Ausmaße erreicht. Der aktuelle Wert liegt sogar unter den Niveaus, die während des COVID-Crashs beobachtet wurden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer zumindest temporären Gegenbewegung. Auch wenn Trendfolger auf klare Trendbrüche warten, deutet der überverkaufte Zustand auf eine mögliche Aufholbewegung hin.
Mega-Upgrade steht bei Ethereum bevor
Trotz der zuletzt schwachen Kursentwicklung bleibt Ethereum technologisch in Bewegung. Zwar reichen fundamentale Verbesserungen allein selten aus, um kurzfristige Kursanstiege auszulösen. Dennoch unterstreichen sie, dass Ethereum seine Relevanz behaupten und sich aktiv an veränderte Marktbedürfnisse anpassen möchte.
🧵 Ethereum’s next major upgrade Pectra goes live on May 7, 2025
Here’s what’s actually going into it and why it matters to us.👇 pic.twitter.com/IEuhJJbwPb— Rohit | Okto 🐙⛓️ | Orchestrating Web3 (@rrohit689) April 25, 2025
Mit dem bevorstehenden Pectra-Upgrade steht eines der umfassendsten technischen Updates der Ethereum-Geschichte an. Das Ziel ist es, Ethereum skalierbarer und benutzerfreundlicher zu machen. Das Upgrade wird unter anderem Externally Owned Accounts (EOAs) in Smart Wallets transformieren, wodurch Funktionen wie gasloses Onboarding, Transaktionsbündelung und die Zahlung von Gasgebühren in Stablecoins möglich werden. Darüber hinaus soll die Skalierbarkeit von Rollups deutlich verbessert und die Transaktionskosten gesenkt werden.
Diese Fortschritte könnten helfen, die Stimmung rund um Ethereum wieder zu verbessern und mittelfristig eine neue, positive Narrative zu etablieren – ein entscheidender Faktor, um im Wettbewerb der Blockchain-Plattformen weiterhin eine führende Rolle einzunehmen.
RWA boomt, Ethereum ist Marktführer
Die Tokenisierung von Real World Assets (RWA) zählt zu den aussichtsreichsten Entwicklungen im aktuellen Kryptomarkt. Analysten sehen hier eines der Segmente mit realer Chance auf zeitnahe Massenakzeptanz, da das institutionelle Interesse von Banken und traditionellen Finanzakteuren stetig wächst.
Real World Assets adressieren ein enormes Marktvolumen, dessen Potenzial sich auf mehrere Billionen US-Dollar beläuft. Auch in diesem Zukunftsbereich ist Ethereum klarer Marktführer: Rund 90 Prozent der aktuell tokenisierten Real World Assets – ein Gesamtvolumen von über 21 Milliarden US-Dollar – basieren auf dem Ethereum-Netzwerk. Namhafte Fonds, darunter die Tokenisierungsprojekte von BlackRock, nutzen bevorzugt Ethereum als Basisinfrastruktur. Diese Marktstellung verschafft Ethereum einen strategischen Vorteil, falls der RWA-Sektor wie prognostiziert stark expandiert. Sollte sich die Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte weiter beschleunigen, könnte Ethereum als dominierende Plattform überproportional von dieser Dynamik profitieren.
Exemplarisch befindet sich eben 99 Prozent des tokenisierten Golds auf Ethereum:
Over 99% of tokenized gold trades happen on #ETH.#Ethereum owns the RWA narrative. https://t.co/uwnLvaqF34
— Leon Waidmann 🔥 (@LeonWaidmann) April 17, 2025
Das Sentiment ist zu bärisch
Das Sentiment rund um Ethereum ist derzeit extrem negativ. Die Stimmung in der Krypto-Community zeigt sich deutlich eingetrübt: Viele Entwickler wenden sich anderen Layer-1-Blockchains zu, während die Kritik an der Ethereum Foundation spürbar wächst. Selbst langjährige Unterstützer verlagern ihr Engagement oder verkaufen Teile ihrer Bestände. Der Fear and Greed Indicator erreichte zuletzt Werte, die auf ein ausgeprägtes Angstniveau hindeuten.
Historisch betrachtet markieren derart negative Stimmungen jedoch oft Phasen der Übertreibung, die sich als günstige Einstiegschancen erweisen. Die Erfahrung aus früheren Zyklen zeigt, dass besonders jene Assets, die am stärksten in der Kritik stehen, bei einer Trendwende oft dynamische Erholungen erleben.
Auch wenn kurzfristig noch keine klare Trendumkehr erkennbar ist, spricht die derzeitige Stimmung zumindest für ein wachsendes antizyklisches Potenzial bei Ethereum.
Stablecoins sind etabliert – bullisch für ETH
Stablecoins haben sich in den vergangenen Jahren als das bislang stärkste Produkt-Market-Fit im Kryptosektor etabliert. Während viele Trends noch auf eine breite Akzeptanz warten, verzeichnen Stablecoins bereits ein kontinuierliches Wachstum – unabhängig von allgemeinen Marktzyklen. Diese Entwicklung unterstreicht den wachsenden Einsatz von Stablecoins im internationalen Zahlungsverkehr.
If Stablecoins are a killer app, Ethereum is the Killer App Layer (Layer 2s included)
(Data) Deep Dive 👇
According to @Dune, ~45% of the daily net transfer (value) of stablecoins is on Ethereum Mainnet:
– All chains: $212B (this month)
– Ethereum Mainnet: $94.5B (this month)… https://t.co/v2exgvhhmi pic.twitter.com/a35GC5jjSS— growthepie.xyz 🥧📏 (@growthepie_eth) April 29, 2025
Ethereum spielt hierbei eine zentrale Rolle: Über 50 Prozent aller Stablecoin-Emissionen entfallen auf das Ethereum-Netzwerk. Mehr als 120 Milliarden US-Dollar an Stablecoins sind mittlerweile auf Ethereum beheimatet. Auch im Abwicklungsvolumen setzen Stablecoins neue Maßstäbe. Im Jahr 2024 wurde erstmals ein höheres Transaktionsvolumen erreicht als bei Visa. Diese Dominanz im größten Anwendungsfall des Kryptomarkts unterstreicht die fundamentale Relevanz des Netzwerks.
Solange das Stablecoin-Segment wächst, bleibt die Nachfrage nach Ethereum und seinem Layer-2-Ökosystem hoch – ein starker, langfristig positiver Impuls.
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